„Es ist wirklich beeindruckend, dass „Sprache verbindet“ ein solch dichtes Netzwerk auf dem so wichtigen Gebiet der Migrantenhilfe im Laufe der Jahre aufgebaut hat.“ Günther Nülle, 1. Vorsitzender des heimischen Kreissportbundes, ist voll des Lobes über das seit 17 Jahren erfolgreiche Integrationsprojekt des Rotary Clubs Iserlohn-Waldstadt. Der Iserlohner Sportfunktionär vertritt immerhin mehr als 600 Vereine mit 110.000 Mitgliedern im gesamten Märkischen Kreis.
Gemeinsam mit „Sprache verbindet“ und anderen Initiativen lädt der Kreissportbund am 29. Juni von 13 Uhr bis 17 Uhr in der Matthias-Grothe-Halle am Hemberg Kinder zwischen 4 und 12 Jahren zu einem aktiven Breitensporttag ein.
„Sport und Sprache ergänzen sich ideal“, weiß auch Jürgen Schwerter, Rotarier und Projektleiter bei „Sprache verbindet“. Fast 100 Kinder werden gegenwärtig von mehr als 60 Scouts in dem ehrenamtlichen Integrationsprojekt auf spielerische Weise mit der deutschen Sprache besser vertraut gemacht. In engem Schulterschluss auch mit dem Jugend- und Gesundheitsamt, dem Jugendzentrum „Checkpoint, dem kommunalen Integrationszentrum des Märkischen Kreises, der Kinderlobby, dem Flüchtlingsnetzwerk und allen Iserlohner Kitas und Grundschulen bemüht sich „Sprache verbindet“ um ein besseres Miteinander der verschiedenen Nationalitäten in Iserlohn.
Zu einem offenen Erfahrungsaustausch waren jetzt mehr als 70 Vertreterinnen und Vertreter dieser Organisationen, Institutionen und Einrichtungen auf Einladung des Rotary Clubs Iserlohn Waldstadt ins Vierjahreszeiten gekommen. Dabei wurde u. a. auch darauf hingewiesen, dass die Stadt Iserlohn bereits seit 15 Jahren die regelmäßigen Weiterbildungsworkshops der Scouts von „Sprache verbindet“ finanziert und nicht zuletzt dadurch auch eine besondere Wertschätzung dieser Initiative ausdrückt.
Silke Ewald, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Märkischen Kreis, stellte die frisch entwickelte interaktive Integrationskarte vor, die in neun Sprache im Internet wesentliche Hilfs- und Informationsangebote für Migranten in Iserlohn bündelt.
Angesichts eines deutlichen Rückgangs ehrenamtlichen Engagements bei der ebenso vielfältigen wie nach wie vor notwendigen Migranten-Unterstützung bildet derweil „Sprache verbindet“ eine wichtige Säule, und zugleich einen weiteren verlässlichen Garanten vernetzter Aktivitäten auf diesem Gebiet.
Jürgen Schwerter sieht den Erfolg von „Sprache verbindet“ auch darin, dass die Bemühungen hier „nicht von staatlicher Obrigkeit, sondern von privatem Einsatz“ getragen werden: „Sprache ist immer auch persönliche Beziehungsarbeit“, so Schwerter nachdrücklich. Der Rotarier wies im Rahmen des Erfahrungsaustausches zudem darauf hin, dass inzwischen gut die Hälfte der bei „Sprache verbindet“ aktiven Scouts selbst einen Migrationshintergrund hat und einige davon in jungen Jahren selbst unmittelbar von dem Integrationsprojekt als Betreute profitiert haben. Es bleibe nach wie vor viel zu tun, um die Bildungschancen der jungen Neuzuwanderer zu verbessern, hieß es einmütig, aber Jana Marek vom Iserlohner Jugendamt betonte auch: „Es wird in unserer Stadt immer eine Lösung für auftauchende Probleme im Bereich der praktischen Integration gefunden werden.“
(von Andreas Thiemann)